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Mad

konzert
Mi. 22.06.2011 - 22:00

Rockabilly war der rauere Bruder des Rock´n´Roll: schrille Gitarren, gern auch fingergepickt, ein gedroschener Bass, gehämmertes Schlagzeug, oft gnadenloses Uptempo. Offen und provokativ zur Schau getragener Regionalismus (im Namen steckt schon der „Hillbilly“), hemmungsloses Kokettieren mit sämtlichen Klischees von White Trash… Elvis hat so angefangen, Brian Setzer und Lee Rocker haben nie damit aufgehört, und jetzt gibt´s Rockabilly auch im heimischen Dialekt: „Austrobilly“ nennt sich das, und die Mad Town Dogs knallen es uns in die Ohren.

Die Musik? Sozusagen auf die Grundausstattung reduziert: zwei Gitarren, Kontrabass, Schlagzeug, stilechter Gesang mit Schluchzern und Schluckauf, gelegentlich eine zweite Stimme oder ein minimalistischer Chor. Durchaus nicht alles puristisch im Genre, alles mit leichtem Zwinkern im geröteten Auge – schließlich werken hier nicht halbalphabetisierte Rednecks, sondern gepflegte Intellektuelle (dies Wort werden sie nicht mögen…) aus der fächerübergreifenden Kunstszene um die Dreißig – eine Generation, die sich vor dem triefenden Revolten- und Betroffenheitspathos der hiesigen Vorläufer in eine Haltung ironischer Distanz gerettet hat. Releaseshow!



Mit dabei das neueste Projekterl von Florian Sedmak (Kurort, Trailerpark Playboys) samt FreundInnen: Konsortium Fernstrasse. Flo hat dafür etliche Texte von Bruce Springsteen ins Österreichische übersetzt, kleine Geschichten und Monologe daraus gesponnen und sie mit den KollegInnen vertont. Getreu dem Vorbild handeln die Stories von Landstraßen, Antihelden, Kreuzfahrten ohne Ziel und rasanten Fluchten. Die Texte trägt der Linzer Schauspieler Harald Bodingbauer vor, die musikalische Begleitung besorgen zwei Gitarren und interessanterweise eine Violine. Eine salzkammergutlerisch-amerikanische Freundschaft!

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