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Rock'n'Roll

konzert
Sa. 02.04.2011 - 22:00

Behauptet eine Band, daß Rock'n'Roll, wäre er im urbanen Europa der 1930er geboren worden, klingen würde wie sie selbst, so ist das schon mal 'ne Ansage. Richtig spannend wird’s aber dann, wenn sich beim ersten Hörgenuß unmittelbar das Gefühl einschleicht, daß sie ja vielleicht recht haben könnte...


THE CESARIANS aus London schaffen das Kunststück, unter weitgehendem Verzicht auf das „klassische Rock'n'Roll“-Line-Up, sprich Verzicht auf Gitarre und Bass, unter Einsatz einer fast schon klassisch-klassischen Instrumentierung mit Klavier, Klarinette, Blechbläsern (allesamt gespielt von Musikerinnen) und einem sehr reduzierten Schlagzeug eine dunkel-athmosphärische, oftmals sperrige und dem/der geneigten Hörer_in einiges abverlangende Mischung aus nostalgisch anmutendem Rock'n'Roll, Punk und wunderschön arrangierten Chansons. Großen Einfluß auf den emotionalen, oft düsteren Charakter der Musik der CESARIANS hat die wunderbar wandelbare Stimme Charlie Finke's, der, mal erzählend, mal die Stimme schon fast anklagend erhebend seinem Mini-Orchester noch einen theatralisch Touch verleiht, der den zumeist sehr ernsten Themen und Texten den notwendigen Rahmen gibt, um die Wirkung vollends entfalten zu können. Die Vorgeschichte der einzelnen Bandmitglieder läßt auch schon den einen oder anderen Rückschluß auf den hohen Anspruch, den sie verkörpert zu, so lieh Charlie Finke unter anderem „Penthouse“ seine Stimme, Pianistin Justine Armatage spielte unter anderem bei „Christian Death“ und Drummer Jan Noble war mit „Monkey Island“ aktiv. Nicht umsonst also wurde das Debut Album der CESARIANS von Craig Leon produziert, der unter anderem schon die Ramones, Blondie oder Suicide unter seinen Fittichen hatte.

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Flyer / Plakat