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konzert
So. 05.10.2008

Zur Filmreihe: 19:00


Achtung: Die Reihe ist eine Kooperation KAPU/Ann&Pat und findet abwechselnd jeweils KAPU/Ann&Pat statt!!! Start der Filmreihe in der KAPU!

Jetzt wird´s romantisch. An insgesamt sechs Abenden wird das Werk des Marquis de Sade präsentiert.
Ja, genau dieser Marquis, dessen Name durch Krafft-Ebbing für das Wort Sadismus herhalten musste. Jener, der zweimal zum Tode verurteilt, aber stets wieder begnadigt wurde. (Verurteilt wurde er mehrfach weil er Prostituierte, Hausangestellte usw. mißbrauchte und folterte.) Er war in diversen Gefängnissen, auf der Flucht vor der Inhaftierung (in Italien, wo er zu schreiben begann) und in psychiatrischen Anstalten. Er zeugte drei Kinder und war über seine Mutter mit dem Königshaus verwandt. Seine Verwandschaft mochte ihn so sehr, dass beide Familien, seine eigene und die seiner Frau, so erfolgreich seine Existenz verschwiegen, dass es kein gesichertes Portrait von ihm gibt.

Populär wurde er erst um 1900 herum. Da entdeckten ihn die verschiedensten Philosophen (Horkheimer, Adorno, Simone de Beauvoir usw.) und u.a. auch die Surrealisten. Als "den freiesten Geist, der bisher existierte" bezeichnete ihn z.B. Guillaume Apollinaire.

"Er hackt ihm die Hoden ab und gibt sie ihm ohne sein Wissen zu essen; dann ersetzt er diese Drüsen durch Kugeln aus Merkurium, Quecksilber und Schwefel, die ihm so heftige Schmerzen verursachen, dass er daran stirbt. Während dieser Qualen sodomiert er ihn und steigert die Schmerzen noch, indem er ihn überall mit Schwefelfädchen anbrennt, ihm die Haut aufkratzt und die Wunden sengt."

Da dann Prost, Mahlzeit!

Abend 1/6:

Los gehts in der KAPU mit einem Vortrag der nicht nur biographische Daten de Sades mitteilen soll, sondern auch die philosophische Bedeutung seines Werkes nahe bringen. Anschließend zeigen wir den Film "L'Age D'Or" aus dem Jahre 1930 von Bunuel, der zu den Anhängern de Sades zählt. Dieser Film hat zwar nicht direkt de Sade zum Thema, jedoch findet am Schluss des Filmes eine Anspielung auf die 120 Tage von Sodom statt, indem er sich, de Sade zustimmend, gegen die bürgerliche Gesellschaft wie auch die christliche Moral wendet.

Konzertbeginn ca. 21:30

mit „worried well“ legen die 31 KNOTS ihr 6tes full length album (wieder auf polyvinyl) vor und stoppen auf ihrer 2 monatigen monster-tour über den globus auch wieder in der kapu. wer das letzte mal nicht dabei war, sollte sich zumindest dieses mal selbst was gutes tun.

den ersten eindrücken zufolge haben sich nicht welten verschoben; sänger joe haege drängt sich noch immer gekonnt und ohne blöße in die muscheln, die uns wellen kompressieren, steigt roh und feinfühlig den hammer schwingend weiter, bringt jeden amboss zum singen und fällt dabei nicht aus dem steigbügel.

ja, das grooved, dass einem schwindel vorschwebt, das kracht, dass man seinen ohren nicht traut und schmiegt sich einem an den körper und wird schlange. und eckt, folglich schmerzen einem die ellbogen und nieren nicht nur vom tanzen, aber hoffentlich auch.

die bemerkung, dass live hier einiges an schweiß fließen wird, erspar ich mir – schreibt man ja sowieso bei jeder band.

im handgepäck haben 31 knots die slovenischen COMA STEREO. man darf gespannt sein; 80er psychodelic liegt mir auf der zunge und hoffe auf den fall in den see von sägezahnwellen.

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