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lab report:beijing

konzert
Fr. 02.06.2006

lab report:beijing

spacelab:bj präsentiert diy-Kartographie, propagiert aggressiven Pedestrianismus und feiert in concrete chic



Hält man sich an die guten Ratschläge in der westlichen Medienlandschaft,
muss man sich vor China im Moment entweder fürchten oder sofort den Firmenhauptsitz hinverlegen und die Umgebung mit Devisen beschießen, bis sich nichts mehr bewegt. Beijing sowieso: Investmentwahnsinn, Olympia, eingeglaste Pandabären; und eine Stadtplanung, die in Sachen Vorantreibung von Gentrifikation undSegregation beeindruckendes leistet.

Man kann sich allerdings auch, wie der ponyexpress kp hofer, vom Kulturamt Linz (im Rahmen des LinzEXPOrt-Programmes) mit einem großzügigen Wurstbrotgeld ausstatten lassen, ein schlankes situationistisches Werkzeugköfferchen packen und sich mit einem kompakten und hochtransportablen Laboratorium zur experimentellen psychogeographischen Exploration urbaner Oberflächen in der Hauptstadt der gelben Gefahr niederlassen, und in aller ruhe ein paar Monate an der Erstellung einer subjektiven Stadt-Kartographie vor sich hinwerkeln.

Nachdem in Beijing - allem Hype zum Trotz - das Gold zwar nicht auf den Straßen liegt, aber immerhin mybloodyvalentin-Songs auf dem Pflaster kleben und auch sonst einiges passiert, haben sich in folge die Pekinger RaumlaborantInnen in unterirdischen Proberäumen und auf den Baustellen zukünftigen olympischen Wettkampfstätten herumgetrieben, die topographischen Referenzpunkte anderer Leute Liebesbeziehungen erörtert und sich von Wachpersonal aus Einkaufstempeln werfen lassen – und ihre Beobachtungen in mental maps dokumentiert.

lab report bringt einen Ausschnitt des während spacelab:bj produzierten Materials gemeinsam mit der frisch zurückgekehrten kp hofer zur Ansicht und Ansprache in die KAPU. wem das zu artsy ist: es wird auch Alkohol geben. und Garagenmusik.

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