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diskussion & präsentation

konzert
Mo. 13.02.2006


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Die "Creative Industries" -

Symptom eines Paradigmenwechsels in der Kulturpolitik?


Diskussion mit:

Elisabeth Mayerhofer (IG Kultur Österreich, FOKUS) &

Andre Zogholy (KUPF, qujOchÖ)

Moderation: Marty Huber (Kulturrisse)



Mit dem Hype um die so genannte "Kreativwirtschaft" einher geht seit
Jahren eine schleichende Neudefinition der gesellschaftlichen Funktion
von Kultur im Allgemeinen. Während der kommerzielle, nach
privatwirtschaftlichen Kriterien funktionierende Sektor eine staatlich
be- und geförderte Aufwertung erfährt, wird die Notwendigkeit der
Existenz eines öffentlichen Sektors kultureller Produktion zunehmend
infrage gestellt. Diejenigen Initiativen im kulturellen Feld, welche
nicht über entsprechende Profitraten verfügen, um sich aus eigener Kraft
auf den Beinen zu halten, sollten - bei drohendem Verlust ihrer
Subventionen - über das Kriterium der Umwegrentabilität zumindest
indirekt dazu in der Lage sein, die Bilanz des Wirtschafts- und
Tourismusstandorts aufzufetten.

Die sozialen und politischen Funktionen von autonomer Kulturarbeit, ihre
Existenz als Voraussetzung für die Ausbildung einer nicht-staatlichen
Öffentlichkeit und mithin für die Entwicklung einer
(radikal-)demokratischen Gesellschaft, bleiben angesichts des
skizzierten Paradigmenwechsels in der Kulturpolitik zunehmend auf der
Strecke.



Ein Diskussionsabend zu Theorie und Praxis der "Creative Industries", zu
ihren Auswirkungen auf die öffentliche Kulturförderung und zu ihren
Konsequenzen für die Kulturpolitik - auch und gerade in Bezug auf die
freie und autonome Kulturarbeit in Österreich - anlässlich des
Erscheinens der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift Kulturrisse zum Thema
"Kulturindustrie(n)".

by KUPF // IG KULUR // KAPU

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