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Girl Power

konzert
Do. 20.03.2003

"All-Girl-New Wave Punk ....so ein bischen X-Ray Spex-mäßig" Das waren die ersten Worte, die ich über Hellfire von einem Freund in München hörte, der mir nahelegen wollte, daß sie perfekt in die Kapu passen würden. Angehört. Na klar!! Inmitten all der jungen Bands, die ja keine Fehler machen wollen, Second-Hand-Hemden tragen und doch jede Bewegung auf der Bühne vermeiden, weil es eine falsche sein könnte - inmitten all dieser Bedächtigkeit und Zurückhaltung taucht jetzt mit einem Schlag HELLFIRE aus München auf. Vier Frauen und ein Mann, und endlich einmal wieder eine Band, die ein Risiko eingeht, die nicht einfach auf der sicheren Seite stehen will. Nur eine Handvoll von Konzerten haben sie seit dem Sommer 2001 gegeben, doch jedes war ein kleines Ereignis, und deshalb waren Hellfire schon jetzt, mit dem Erscheinen einer 4-Song-Maxi auf Hausmusik/Kollaps, auf ihrer ersten Tournee; zu einer Zeit, wo andere Bands noch im Übungsraum diskutieren würden, ob man sich einen ersten Live-Auftritt überhaupt schon leisten kann. Hellfire können das und tun es auch. Legen los und brettern den Highway runter als wären die STOOGES durch eine GIRLSSCHOOLKANONE gegen eine 80´s New Wave Wand katapultiert worden. Die 2.Rundreise folgt jetzt im März zum gerade erschienenen Album, was grossartig ist. Was macht die Besonderheit von Hellfire aus und woran liegt es wohl, daß sie die üblichen Anfangsprobleme und Zögerlichkeiten neuer Bands einfach ignorieren? Zum einen natürlich, daß sie alle schon zuvor in Bands spielten. Aber ausschlaggebend für die Wucht der Hellfire-Auftritte ist eher die Selbstverständlichkeit, mit der sie an Grenzen gehen, an die sich die meisten anderen niemals wagen würden. Man muß nur einmal das unglaubliche Schreien von Sängerin Naomi in dem Song "Kuscheln" hören; "Kuscheln, ja super, ich will kuscheln". New Wave und Punk sind vielleicht auch die Schlagworte, wenn man die Musik von Hellfire beschreiben will. Man denkt an die frühen Siebziger, an eine New Yorker Loft Party aus dem Velvet Underground Umkreis oder an die ersten New Wave konzerte in London, wenn man Nadja und Naomi an ihren Keybords stehen sieht. Obwohl geographisch und labeltechnisch nicht so weit weg, sind sie das Gegenteil von Weilheim: Grünliches Neon um halb 4 morgens statt grüne Wiesen im Abendlicht. Willkommen!!!!

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