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spexpunksabend

konzert
Sa. 24.05.2008

F.S.K. sind schon etwas ganz Besonderes. Für die Auslegung von Popmusik und Theorie überhaupt und für die KAPU im Speziellen. Schon öfter fanden sich unser Haus und diese Band. Sei es wenn wir F.S.K. veranstalteten oder eine Lesung von Thomas Meinecke organisierten. Es war immer eines von den Aha-Erlebnissen wenn die Band wieder in einem total neuen Soundgewand aufgetaucht ist und man trotzdem dahinter wieder leicht den alten Bekannten ausmachen konnte, der einen nicht im Stich lässt. Immer für einen da um Aufregendes und Neues zu bieten. Und ein Gespräch mit Thomas Meinecke wird sowieso jedes Mal zum Lehrstück in Sachen Pop und Politik- Interpretationen.
Und bevor wir uns ins theoretische Jenseits hieven, und auch mal davon abgesehen, dass Michaela Melian gerade wieder ein wunderbares Soloalbum gemacht hat: Wie klingen denn die aktuellen F.S.K. eigentlich? Die neue Platte? Der neue Sound? Hat man den überhaupt jemals beschreiben können? Ganz platt: wie soll man das schreiben, wenn von New Wave zu Country, Polka und schliesslich eine Houseplatte im Kontext gesetzt werden. Das muss sich einfach selbst erklärbar machen. Tut es auch.
Nur so viel: Die überaus superben Herren Ted Gaier (Die Goldenen Zitronen) und Mense Reents (Egoexpress) haben produktionstechnisch ihr Händchen im Spiel und folgendes probiert: es sollen moderne, digitale R&B-Sounds analog nachempfunden/nachgestellt werden. Mit dieser Idee sind Band und Produzenten schwanger gegangen. Das Licht der Welt hat ein Baby erblickt das man wieder mal einfach gern haben muss. Ein selbstbetiteltes Album, das erstaunlicher Weise dem Ursprungssound von F.S.K. wieder sehr nahe kommt. Es krachen die Drums und zischen die Synthies. Es krautrockt, es punkt und es hat die Discokugel mit im Herz. Es ist ein bisschen wie damals, nur jetzt. Es ist geil. Es ist F.S.K.


Davor gibt´s ein spezielles Machwerk; einen Film für alle Punx und gebliebene. „Mia san dageng! – Punk in München“ heisst das Ding und Tränen werden fließen wenn so manch einer die ProtagonistInnen wieder erkennt weil er sie eben auf der Bühne unserer herzallerliebsten KAPU damals gesehen/gehört hat. Ja, das war was: ZSD in unseren heiligen Hallen. Nur so zum Beispiel.... Woan scho a Erlebnis, de Wuidn aus Minga!
Folgendes wird zu bestaunen sein: Der Film st ein echtes Do-it-Yourself Produkt und kommt direkt aus dem Kern der Münchner Szene. Ohne jegliches Budget oder Fördergelder, nur dank der großartigen Zusammenarbeit und Hilfe zahlreicher ehemaliger oder immer-noch Punks und anderer, die sich der Sache verbunden fühlen, entstand über fünf Jahre hinweg eine authentische Doku-Collage aus rarem Archivmaterial, neu gedrehten Interviews sowie alten und aktuellen Konzertmitschnitten der verschiedensten Punk-Bands aus München. Neben viel Musik und ausgiebig Pogo gibt es aber auch andere kulturelle Auswüchse des Punk und Underground zu sehen - und auch die politischen und sozialen Besonderheiten im erzkonservativen Bayern kommen nicht zu kurz. Wo sonst, wenn nicht hier, wo die Wurzeln des Punk Mitte der 70er Jahre einen saftigen Nährboden in der bairischen Widerständigkeit und Sturschädeligkeit fanden, hätten Phänomene wie der FLEXHEADORDEN des Kampf-Künstlers Mike Spike Froidl alias Don Chaos oder die Polit-Kultur-Terror-Spaß-Gruppe FREIZEIT 81 ihren Ursprung nehmen sollen?

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Former Appearances at Kapu
F.S.K
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Flyer / Plakat