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Harsh Jazz: Wenzl - Dnatek / TRILOBIT

konzert
Do. 11.12.2014 - 20:30

Es bedarf ja mittlerweile kaum einer Erklärung mehr, wo die Schnittstellen zwischen Punk und Jazz liegen. In den letzten Jahrzehnten haben es immer wieder genug ProtagonistInnen geschafft, die Wahrnehmung ihres Publikums diesbezüglich zu schärfen, und nicht wenige Künstler treiben in beiden Genres fröhlich ihr Unwesen. Wenn man in Punk das Aufbrechen von musikalischen Konventionen in der Popmusik sieht, dann gilt selbiges für Jazz und das klassische Virtuosentum, wohlgemerkt schon ein paar Jahrzehnte länger, vor allem, wenn man sich die Entwicklung in den USA ansieht. Das Schöne ist, dass bei jeder dieser Auseinandersetzungen tatsächlich etwas Einzigartiges herauskommt, und meist auch noch fast gänzlich unvorhersehbar bleibt.


Somit kündigt sich für den 11.Dezember ein Ereignis an, das man in diesen Zusammenhang stellen darf: Wenzl - Dnatek sind Didi Kern und Ratti von BulBul, sowie Werner Zangerle von Valina, bewusst wähle ich hier das Namedropping aus den den Kapuafficionadas wahrscheinlich bekannteren Bands; Im April haben sie auf LISTENCLOSELY ihr Album "HUG BOX" herausgebracht. Der Rathmair ist ja auch bei BulBul ein Meister der außergewöhnlichen Basssounds, dass Didi Kern viele Methoden zur Schlagzeugbearbeitung kennt, weiß man (vgl. Fuckhead), und selbst wer Zangerle nur von Valina kennt, dem bleibt die Vielschichtigkeit seines Saxomophonspiels (O-Ton Zangerle) nicht verborgen - auch auf Hugbox gleitet das Trio zwischen dem, was an der Bierbar als Gefrickel bezeichnet werden darf und weichen Melodien sowie Noiserock Elementen. Da ist trotz seiner musikalischen Dichte und Spannung noch so viel Spielraum für Interpretationen, dass man nur gespannt sein kann, in welche Richtung das Paket zündet.


Auch bei Trilobit kann das Namedropping nicht ausgelassen werden: Anfang der 00er brachen die Linzer Punkrock Bands Strahler80 und Anarchophobia auseinander, um sich in Teilen als "THE SURFIN' TALIBAAN" wiederzufinden - geleitet von der Performance von Otto Horváth, der die gleiche Muttermilch wie Oxbow Frontghul Eugene S. Robinson gesoffen zu haben schien; Es gibt nicht viele Menschen, bei denen ob ihrer Bühnenpräsenz beim Betrachter immer ein wenig die Alarmglocken schrillen: "Trilobit is an energetic improvising trio.  From a lineup of trombone, contrabass and drums he sound is anything but acoustic. Meeting in the improvised and experimental music scene in Berlin, the group has worked since 2013 towards a hard and heavy sound. They draw inspiration from the other styles (punk, noise, electronic, etc.) to mold the sound into structured pieces while using improvisation to keep each other on the edge."

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