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konzert
Sa. 28.11.2009

Pendler und Code Inconnu sind die wohl eigenwilligsten Gitarrenbands in diesem Lande – jaja, den Satz liest man bestimmt öfter und das nicht nur hier, aber es stimmt nun mal und die KAPU ist halt vor allem eines in diesem Fall: FAN.


PENDLER ist ein Trio aus der Wiener Gegend bestehend aus Sabine Marte (feministische Video- und Performancekünstlerin, etwa bei SV Damenkraft), Markus Marte (Gitarrist, Sänger und Scapewriter) und Oliver Stotz (Gustav, Ground/Lift, Le Charmant Rouge). Und Pendler sind vor allem eins: vielschichtig – und das auch gerne als „spannend“ gelesen werden: Von Post-Rock, Pop, Slow-Core, Elektronik bis Lied (im Sinne von vertonter Lyrik). Die Verhältnisse von Instrumentierung und Text stimmt, weil ausgeglichen bzw. gehe ich jetzt noch weiter: Pendler haben die seltene Qualität, Texte und Musik zu verschmelzen - das eine benötigt das andere, eine Symbiose. Christina Nemec schrieb darüber treffend über ihr letztes Album: „Die Stimmen der Geschwister Marte nehmen dich mit auf eine berückend bedrückende Reise nach dorthin wo die Bilder nur mehr weißes Rauschen sind. Als, bedingt durch räumliche Distanzen, Studioprojekt angedacht, werden Pendler demnächst ihrem Namen alle Ehre machen und genau das tun, was sie besonders gut können, nämlich die Bühne für ihre Live-Performances aufsuchen.“


CODE INCONNU kommen aus Graz - jener Stadt die nach Wels die großartigsten und gleichzeitig ungewöhnlichsten Gitarrenbands am Start hat und hatte. Das die KAPU ein großer Fan von The Striggles ist kein Geheimnis (wie man auf der nächsten Seite lesen kann) - Gottfried Kauders (siehe auch vorletztes KAPUzine unter Reviews seines Solo Albums) spielt in beiden Bands... was ich damit sagen will? Keine Ahnung. Vielleicht auch nur, dass beide Bands super sind. CODE INCONNU jedenfalls sind nicht so leicht zu beschreiben, wie Mikroben schaben sie sich gekonnt durch die Poren elektronischer Häute und hinterlassen wunderschön-instrumentale Spuren von klarem und reduziertem Gitarrenhandwerk, das sich artifiziell eingeschweißt nervös windet. Post Rock für Art-Jazz-Freunde, oder Jazz für Experimentalrock-Freunde. Arbeit am Detail, die Freude macht.

Beide Bands werden übrigends ihre neuen Tonträger an dem Abend präsentieren.

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