tatort kapu
Murder she wrote ("Mord ist ihr Hobby")? Diesmal nicht, denn die Band aus Drammen/Norwegen ist ungleich beschwingter als die gleichnamige Serienheldin. Beim Versuch, dem Rhythmus des tanzfreundlichen Quintetts zu folgen, würde sich Hobbydetektivin Jessica wohl auch die Hüfte auskugeln. Deutlich sind die Anleihen der Norweger am Sound der 60er. Monkees, Beatles, Byrds ... die Liste ist beinahe beliebig und je nach persönlicher Vorliebe des Hörers fortsetzbar. Tatsächlich hat aber insbesondere Ray Davies allen Grund, stolz darauf zu sein, den Jessicas als Inspirationsquelle gedient zu haben: Das Gitarrenriff von "Let s Go" folgt der Blaupause zu "You Really Got Me" und klingt wie vieles auf dem (das im Eigenverlag erschienene, Bontempiverliebte "I Can Shoot You From Here" beiseitelassend) eigentlichen A lbumdebüt "What Happened to the?" recht vertraut. Dadurch wird natürlich die Eingewöhnungsphase an die Band angenehm verkürzt bis vollends gestrichen. Das bedeutet aber nicht, daß die Mischung des unmittelbaren Gefallens wegen ebenso schnell schal und abgestanden schmecken würde. The Jessica Fletchers vermögen es, den gebrauchten Einzelteilen ihren eigenen Beat unterzulegen und klar ihre Vorstellung von perfekter Melodie zu definieren. Die schwedischen Nachbarn von den Caesars und Whyte Seeds haben vorgemacht, wie es sich als rückwärtsorientierte Band vom Rande Europas ins Zentrum der Aufmerksamkeit spielen läßt. Wie sich The Jessica Fletchers dabei anstellen, kann man in der KAPU live beurteilen. Phil Sicko schwört drauf! www.thejessicafletchers.com